Veröffentlicht am:

IYC-Winterwochenende vom 11. Bis 13. Februar 2011

Das diesjährige Winterwochenende führte 15 Teilnehmer des IYC in die Kulturlandschaft des Weltkulturerbes der UNESCO "Oberes Mittelrheintal", in die schöne Stadt Rhens, direkt am Rhein gelegen.

Im Mittelalter war die kleine Stadt, die 874 erstmals urkundlich erwähnt wurde, Anlaufpunkt der "westlichen" Mächte des Deutschen Reiches – ein neutraler Fleck, an dem sich die Bischöfe von Köln, Trier und Mainz sowie der pfälzische Kurfürst trafen, um insbesondere bei den Königswahlen eine gemeinsame Machtpolitik abzustimmen.

Da der Ausflug unter dem Motto "Mittelalter" stand waren wir also hier genau richtig.
Wir trafen uns am späten Nachmittag im Hotel "Roter Ochse", direkt an der Stadtmauer gelegen. Als geklärt war dass wir vom Ingelheimer Yacht-Club sind und nicht vom Jagd Club (Ei ja, vom Jachtclub…), wie der Chef meinte, konnten wir die Zimmer beziehen. Das Abendessen war vorzüglich und die Zeit verging wie im Flug. Um 21:00 Uhr war eine mittelalterliche Weinprobe im "Ochsenkeller" angesagt.

Das Ambiente war entsprechend und wir hatten viel Spaß mit Weinprobenmeister Johann Hüter, seiner Schankmagd Maja und den guten Tropfen. Der Abend klang in gemütlicher Runde mit dem einen oder anderen Spielchen aus.

Am nächsten Morgen ging es zur Marksburg. Bei der professionellen Führung konnten wir unser Wissen über das Mittelalter und die damals "normalen" Umstände, besonders auch der Folter, vertiefen. Nach der Burgbesichtigung fuhren fast alle Teilnehmer nach Bad Ems. Das schnuckelige Kurstädtchen wurde besichtigt. Unsere Einkehr in das Kurhauscafè brachte den (einzigen) Kellner gehörig ins Schwitzen.

Zurück im "Roten Ochsen" wartete nach kurzem Relaxen bereits der Nachtwächter (Johann Hüter) mit seiner Laterne, um uns die Sehenswürdigkeiten von Rhens zu zeigen. Er sah aus wie unser Weinprobenmeister vom Vortag und behauptete, dessen Zwillingsbruder zu sein (was keiner von uns glaubte). Wir besichtigten das Fachwerk-Rathaus von 1514, das Viehtor, die beeindruckende Dionysiuskirche und den "Scharfen Turm". Über steile Steintreppen in ging es relativ dunkler Umgebung direkt ins Folter-Verlies. Auch hier wurden uns die drastischen Verhör- und Strafmethoden des Mittelalters anschaulich dargestellt.

Wiederum im Ochsenkeller gab es direkt nach unserer Rückkehr ein hervorragendes mittelalterliches Menü, bei dem mit dem Koch (im dritten Lehrjahr!) diskutiert und Rezepte ausgetauscht wurden. Höhepunkt war der Auftritt einer mittelalterlichen Band, vier Musiker und ein Moderator, alle in entsprechendem Outfit. Sie brachten uns viel Freude mit ihren derben Sprüchen und den Rauf- und Saufliedern. Der Moderator behauptete, ein weiterer Bruder des Nachtwächters und des Weinprobenmeisters zu sein. Und eine der Sängerinnen, würde ich wetten, war die Schankmagd Maja, die sich letztlich noch unseren Dieter zum stattlichen Knecht erwählte.

Es war ein rundum gelungenes Wochenende. Vielen Dank an Monika für die perfekte Organisaton.

Peter Rachel